Versuche mit Holunderbeeren
Frisch gesammelte Holunderbeeren werden in einem Becherglas mit der dreifachen Menge Wasser versetzt. Das Gemisch wird ca. 15 Minuten bis auf etwa 80 0C erwärmt uns anschließend durch einen Faltenfilter abfiltriert. Man erhält eine intensiv rote Lösung, deren Farbe durch den Farbstoff Sambucyanin aus der Farbstoffgruppe der Anthocyane und Quercetin aus der Farbstoffgruppe der Flavone bestimmt wird. Die Lösung kann einige Tage im Kühlschrank verwahrt werden. Die Lösung enthält außerdem neben anderen Inhaltsstoffen Fruchtsäuren, Kohlenhydrate (Glucose, Fructose) und Gerbstoffe.
Reaktionen mit Laugen und Säuren:
Gibt man zu der Lösung etwas Natronlauge, so ändert sich die Farbe nach
gelbgrün.
Bei Zugabe einer Natriumcarbonatlösung ändert sich die Farbe ebenfalls nach
gelbgrün. Außerdem lässt sich eine Gasentwicklung beobachten
(Kohlenstoffdioxid).
Gibt man zu der alkalischen gelbgrünen Lösung eine Säurelösung, so tritt
wieder die ursprünglich rote Farbe auf.
Bei Laugen- bzw. Säurezugabe treten die typischen Reaktionen von Anthocyanen
und Flavonen auf, z.B. Bildung von Oxoniumionen im sauren Bereich.
Färben mit Holundersaft:
Ungefärbte Wolle (z.B. Filzwolle) wird zunächst mit einer heißen Seifenlauge
entfettet, anschließend gewaschen und dann mit einer gesättigten
Kaliumaluminiumsulfatlösung (Alaunlösung) bei etwa 50 0C
etwa 1 Stunde gebeizt. Danach wird die Wolle
ausgepresst und in den Holundersaft eingelegt. Man lässt die Farbstofflösung
bei etwa 50 0C eine halbe Stunde
einwirken. Nach dem Färben wird die Wolle noch mit kaltem Wasser gewaschen und
getrocknet. Die Wolle ist lila gefärbt (Beizenfarbstoff).
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