Bestimmung des Carbonatgehaltes in Böden

Versuchsdurchführung:

1. Vorprobe:
In einem Reagenzglas wird ein Spatel voll getrocknete Erde mit Salzsäure (10%) versetzt. Je nach Heftigkeit der Gasentwicklung werden für den quantitativen Versuch 10 bis 100g getrocknete Erde verwendet.

2. Quantitative Bestimmung:
Die Versuchsapparatur besteht aus einem Rundkolben (250 mL), an dem über einen Dreiwegehahn zwei Kolbenprober (100 mL) angeschlossen sind.
Der Rundkolben wird mit einer genau abgewogenen Menge getrocknete Erde gefüllt und anschließend mit 100 mL Salzsäure (10%) versetzt. Danach wird die Apparatur sofort über den Dreiwegehahn mit den Kolbenprobern dicht verbunden. Ist ein Kolbenprober mit Gas gefüllt, wird über den Dreiwegehahn auf den zweiten Kolbenprober umgeschaltet. Der gefüllte Kolbenprober wird inzwischen geleert.
Sollte die Reaktion zu heftig verlaufen (Vorversuch), schaltet man zweckmäßigerweise zwischen Rundkolben und Dreiwegehahn eine leere Gaswaschflasche, damit kein Schaum in die Kolbenprober gelangt.

Der Massenanteil von Calciumcarbonat wird aus dem Volumen des entstandenen Kohlenstoffdioxids berechnet.

3. Bewertung:

Massenanteil %  
< 0,5 sehr carbonatarm
0,5 - 2 carbonatarm
2 - 4 schwach carbonathaltig
4 - 7 mittel carbonathaltig
7 - 10 stark carbonathaltig
> 10 extrem carbonathaltig

 

4. Beispiel für die Auswertung:

CaCO3 + 2 HCl (aq)  -> CaCl2 (aq) + CO2 + H2O

m (Boden) = 50 g
V (CO2) = 150 mL
m (CO2) = Dichte (CO2) * V (CO2)
m (CO2) = 1,98 g/L * 0,15 L = 0,297 g

m (CaCO3) = M (CaCO3) * m (CO2) / M (CO2)
m (CaCO3) = 100 g/mol * 0,297g / 44 g/mol = 0,675 g

Massenanteil (CaCO3) = m (CaCO3) / m (Boden) * 100 %
Massenanteil (CaCO3) = 0.675 g / 50 g * 100% = 1,35 %