Bestimmung der Wasserhärte

1. Gesamthärte:
200 mL einer Wasserprobe werden mit 2 mL Ammoniaklösung (25%) im Abzug versetzt.
Nach Zugabe einer Indikator-Puffertablette wird mit Titriplex-III-Lösung (c = 0,1 mol/L) bis zum Farbumschlag nach Grün titriert.
Titriplex-III = Dinatriumhydrogenethylendiamintetraacetat

Auswertung:
1 mL der Titriplex-III-Lösung entspricht bei einer Wasserprobe von 200 mL einer Gesamthärte von 0,5 mmol/L Erdalkaliionen (2,8 Deutsche Härtegrade).

Alternative Bestimmung

2. Carbonathärte:
200 mL einer Wasserprobe werden mit einigen Tropfen Methylorange als Indikator mit Salzsäure (c = 0,1 mol/L) bis zum Farbumschlag nach Rot  (pH = 4,3) titriert.

Auswertung:
1 mL Salzsäure entspricht bei einer Wasserprobe von 200 mL einer Carbonathärte von 0,5 mmol/L Hydrogencarbonationen (1,4 Deutschen Härtegrade).

3. Bewertung:
Als Gesamthärte wird die Summe der im Wasser gelösten Erdalkaliionen (Ca- und Mg-Ionen) bezeichnet.
1 mmol/L Erdalkaliionen entsprechen 5,6 Deutschen Härtegraden.

Die Carbonathärte ist jener Teil der Gesamthärte, der den im Wasser enthaltenen Hydrogencarbonationen, die an Erdalkaliionen gebunden sind, und mit denen im Gleichgewicht stehenden Carbonationen sowie den bei deren Hydrolyse entstehenden Hydroxidionen äquivalent ist. Gewöhnlich ist die Carbonathärte (temporäre Härte) niedriger als die Gesamthärte.
1 mmol/L Hydrogencarbonationen entsprechen 2,8 Deutschen Härtegraden.

Die Nichtcarbonathärte (bleibende Härte) ist die Differenz der Gesamthärte und Carbonathärte und beruht im Wesentlichen auf die im Wasser gelösten Anionen (z.B. Sulfat-, Chlorid-, Phosphationen), die an Erdalkaliionen gebunden sind.

Beurteilung der Gesamthärte:

Deutsche Härtegrade

Wasserqualität

0 - 3

sehr weich

4 - 7

weich

 8 - 11

mittelhart

12 - 17

ziemlich hart

18 - 30

hart

    > 30

sehr hart

Härtegrade nach dem Waschmittelgesetz:  

 

Deutsche Härtegrade

1

0 - 7

2

 8 - 14

3

15 - 21

4

    > 21

 


Bestimmung der Gesamthärte mit Kaliumpalmitatlösung:

In ein Becherglas werden 100 mL Wasser gegeben, das mit einigen Tropfen Phenolphthaleinlösung versetzt wird.
Eine Bürette wird mit ca. 20 mL Kaliumpalmitatlösung (alkoholische Lösung, c = 0,1 mol/L) gefüllt. Unter Rühren wird das Wasser so lange mit der Kaliumpalmitatlösung titriert, bis eine Rosafärbung bestehen bleibt.

Auswertung:
1 mL verbrauchte Kaliumpalmitatlösung der Konzentration c = 0,1 mol/L entsprechen bei einem Ansatz von 100 mL Wasser 2,8 deutschen Härtegraden.