Bestimmung von Chloridionen
1. Versuchsdurchführung:
100 mL einer Wasserprobe werden in ein Becherglas (250 mL) gegeben. Die Wasserprobe
muss in etwa neutral sein. Ist sie sauer, so wird sie mit
Natriumhydrogencarbonatlösung auf pH 7 gebracht. Ist sie alkalisch, so wird sie
tropfenweise mit stark verdünnter Salpetersäure neutralisiert.
Es werden 2 bis 3 Tropfen Kaliumchromatlösung (Massenanteil = 5%) zur Erkennung des
Umschlagpunktes hinzugegeben. Aus einer Bürette titriert man solange unter Rühren
(Magnetrührer) mit Silbernitratlösung (c = 0,01 mol/L), bis die Lösung, die wegen des
ausgefallenen Silberchlorids weiß getrübt ist, deutlich rotbraun gefärbt bleibt
(Bildung von Silberchromat). Das Volumen (V in mL) der bis zum Umschlagpunkt zugegebenen
Silbernitratlösung wird notiert.
Ist zu erwarten, dass die Konzentration der Chloridionen sehr hoch ist (z.B. Meerwasser), so muss die Wasserprobe vorher in einem geeigneten Verhältnis, das durch Vorproben zu ermitteln ist, verdünnt werden.
2. Auswertung:
1 mL der Silbernitratlösung (c = 0,01 mol/L) entspricht 0,3546 mg Chloridionen.
Massenkonzentration (Chlorid) = V * 10 * 0,3546 mg/L
Eventuell ist ein Verdünnungsfaktor zu berücksichtigen.
3. Bewertung:
Fast alle Binnengewässer und damit auch das Trinkwasser enthalten Chloridionen. Die
Chloridionen stammen hauptsächlich aus Natriumchlorid. Die Chloridionen unterliegen bei
der Abwasserreinigung, aber auch bei der natürlichen Selbstreinigung der Gewässer keiner
Veränderung. Chloridionen können daher ein dauerhafter Verschmutzungsindikator sein.
Chloridionen sind physiologisch unbedenklich. Bei Konzentrationen größer als 100 mg/L
kann ein salzartiger Geschmack auftreten. Die Grenze der Genießbarkeit liegt bei etwa 400
mg/L.