Enzymatische Reaktion von Harnstofflösung mit Urease
1. Durchführung:
Die Untersuchung erfolgt photometrisch bei 560 nm.
In die Küvette des Photometers werden 10 mL Harnstofflösung (Massenanteil=0,002%),
1 mL Bromthymolblaulösung (Massenanteil=0,1%) und 1 mL Ureaselösung
(Massenanteil=0,001%) gegeben. Zuvor wurde die Extinktion mit demineralisiertem Wasser, zu
dem 1 mL der Bromthymolblaulösung und 1 mL der Ureaselösung gegeben wurde, auf Null
gesetzt.
Es wird nun die Extinktion in Abhängigkeit von der Zeit in Intervallen von 30 Sekunden
gemessen.
2. Aufgaben zur Auswertung:
3. Beispiel:
Die Extinktionen wurden mit einem Bruno-Lange-Photometer gemessen. Die
angegebenen Messwerte stellen eine Auswahl dar, da die Messwerterfassung in kleineren
Schritten mit Hilfe des Computers erfolgte.
t (s) | 0 | 30 | 63 | 90 | 119 | 153 | 182 | 223 | 260 | 301 |
E | 0,030 | 0,056 | 0,098 | 0,121 | 0,144 | 0,170 | 0,192 | 0,211 | 0,216 | 0,216 |
Eideal | 0,0414 | 0,0654 | 0,0918 | 0,1134 | 0,1366 | 0,1634 | 0,187 | 0,2198 | ----- | ----- |
Bis zur Zeit t=223 s lässt sich durch die Messwerte eine Ausgleichsgerade legen:
E = 0,0414 + 0,0008 * t
Daraus ergeben sich die Werte für Eideal.
Unter den Versuchsbedingungen liegt im Bereich der linearen Beziehung eine Reaktion 0.
Ordnung vor.
Harnstoff zerfällt in Ammoniumionen, Carbonat- bzw. Hydrogencarbonationen, wobei die
Lösung im zunehmenden Maße alkalisch reagiert, was über die Intensivierung der
Blaufärbung von Bromthymolblau verfolgt werden kann.
Die enzymatische Reaktion von Harnstoff kann auch über Leitfähigkeitsmessung verfolgt werden, wobei die Leitfähigkeit der Lösung durch die Bildung von Ionen zunächst linear ansteigt.